Produktbeschreibung
Wohl eher unspektakulär, ja fast schon obligatorisch, wurde auch jener Demo-Produktion aus Berliner Landen nicht gerade DIE Innovation in Sachen Introduktion schwarzmetallischer Tonträger zu Teil. So kommt man, wie so oft, auch hier nicht drum herum, sich vorerst mit akustischer Zupferei auseinander zu setzen, der auch pure Schönheit oftmals nichts mehr nützt, da die allgemein zu häufige Verwendung die einstigen Begeisterung auf ein Minimum schwinden lässt. Umso beruhigender ist es, dass sich Wolfshauch nicht ewig daran aufhält, der Lieblichkeit zu frönen, sondern sich rasch dem Wesentlichen zuwendet. Geboten wird gitarresk roher Black Metal, der sich in den (künstlichen) Schlagzeugarealen auf eine gesunde Portion Druck stützt und versucht, den Hörer anhand von melancholisch klagenden Läufen in Nachdenklichkeit sinken zu lassen. Überraschenderweise gelingt dies auch ohne weitere Komplikationen, und so steigen spätestens nach zehn Minuten die ersten gramvollen Gedanken in einem empor, was anhand von dramatischen und leidvoll anmutenden Schwermutsbrocken wie „Irrweg Durch Die Graue Zeit“ zu anhaltenden Gemütszuständen heranwächst. Dennoch ist man nicht nur darauf aus, einen in tiefste Depressionen zu stürzen, was sich stellenweise in doch recht melodischen Riffs beziehungsweise in relativ schnellen Wechseln jener widerspiegelt. Letztendlich stellt sich sogar das Aufsuchen eventueller Schattenseiten als Endlosschleife dar, denn so gesehen gibt es diese gar nicht. Nun gut, es wäre sicherlich nicht verkehrt, den Stücken etwas abwechslungsreichere Strukturen zu verleihen, mehr von solchen Überriffs á la „Irrweg Durch Die Zeit“ zu bringen und den Klang an sich noch ausdrucksstärker zu gestalten; doch sind dies Ansprüche, welche selten gleich beim ersten Gehversuch voll und ganz befriedigt werden.
Fazit: Auch wenn sich „Des Scheintoten Sicht“ nicht unbedingt als zutraulich erweist, sprich einen erst nach mehreren Durchläufen richtig an sich heranlässt, kreiert man hier auf seine eigene Art und Weise tiefst melancholische Momente, die zwar - wie erwähnt – einer gewissen Minderheit angehören, im Gesamten betrachtet jedoch vielversprechende Blicke auf folgendes Material zulassen.
(7/10) in Worte gefasst von Frostkrieg www.taakefrost.de
1. Die Schwermut zum Zeichen 07:41
2. Irrweg durch die graue Zeit 06:49
3. Mein Weidegrund 04:40
4. Verneigung vor dem Tor - Das Netz im Nebel 08:36
5. Sturm, Winter und Tod 08:22
6. Blutstrom 07:51
Spielzeit 43:59