Produktbeschreibung
Italiener, die mal über ein malaysisches Label veröffentlicht haben? Man wird mir wohl verzeihen, und ich werde sicher auch nicht der einzige sein, der hier zum ersten mal reinlauscht. Seit 1989 bereits agieren Mind Snare vor allem im toten italienischen Unterholz, dickköpfig aber beherzt, und wenn man bei der Frage nach Quellen der Inspiration Antworten wie „Morbid Angel“, „Slayer“ oder „Celtic Frost“ bekommt, ist das mehr als nur schlichtes name dropping, wie der im April aufgenommene Langstreckenprügler „Black Crystal Sun“ beweist.
Das fünfte Studioalbum reiht sich bei Mind Snare ein in eine ansehnliche Diskographie aus diversen Tapes, Promos, Live-Scheiben und eben Studioalben, so dass man, wenn man die Band nicht kennt, das wenigstens nicht auf deren Faulheit schieben kann, die scheint nämlich nicht gegeben. Ganz im Gegenteil.
“Black Crystal Sun“ seinerseits präsentiert nun vier „normale“ Titel, dazu zwei Live-Stücke und einen Video-Clip – wenn also zwar musikalisch jeglicher Trend über das Trio hinweggeschwappt zu sein scheint, so doch nicht der, der Musikveröffentlichungen immer mehr zum multimedialen Ereignis werden lässt.
“Wardance“ massiert dann auch direkt mal die Eingeweide wie ein Handmixer von Braun. Alles angenehm tief – Bass, Gitarre, Drums und Stimme – bückt euch, ihr Luder! eine ziemlich harte Latte, die man hier wegzustecken hat, denn wenn irgendwann zwischenrein mal für drei oder vier Sekunden Pause ist (in der dann allein die Gitarre kontrapunktisch-behände über die Saiten flitzt ), und man mal kurz nach Luft schnappt, prügelt auch gleich der nächste Riffbolzen über das Brustbein die Alveolen leer. Meine Fresse, Mind Snare sind definitiv nichts für Freunde der knusprigen Reiswaffel.
Aber hallo – warum auch, bei DEM Label? Wer sich jetzt an die Malaysia-Geschichte erinnert, dem schulde ich noch den neuesten Stand, denn nach einem Zwischenstop im Land des Bushes ist man mittlerweile weiter über den Globus gezogen und im beschaulichen Hamburg gelandet, direkt auf dem Schlachtertisch von Cxxtbxxcher Records, die nun einen netten, noch körperwarm in der hanseatisch-kühlen Morgenluft dampfenden, rohen Klumpen Todesmetall hinter der Theke liegen haben. Geile Scheibe, ohne Frage, und wer auch ein Stück des Bratens abhaben will findet unten die Links sowohl zu einem kleinen Probierspieß bei Myspace und auch direkt zum Fleischereifachverkäufer höchstselbst. Mehr davon!
Tracklist:
01. Wardance
02. Scorn of the Defeated
03. Black Crystal Sun
04. Gladiator (Intro)
05. I Shall Never Fall
06. Along the Shores of Styx (live)
07. Blood and Dust (live)
08. Blood and Dust (Video)
Quelle: Review von evilized.de