Die weißrussische Formation Raven Throne präsentiert uns mit Eternal, Dark bereits ihr drittes Vollalbum. Kalter Black Metal wird hier zu hören sein, so Gardarika. Das kann man so stehen lassen, da Raven Throne auf dem 60 Minuten langen Album gerne wunderbare, düstere Riffs zum Besten gibt, die Dunkelheit und Kälte ausstrahlen. Obwohl Raven Throne sehr eigenständig spielt, erinnern mich die Lieder ab und zu an Old Wainds. Nicht so sehr, da sich beide Gruppen ähneln, sondern viel mehr, weil es Raven Throne genau so gut wie Old Wainds versteht, dunkle und packende Riffs und Melodiebögen ins Black-Metal-Gewand einzukleiden. Raven Throne spielt dabei aber insgesamt weniger schnell und schroff und setzt dafür mehr auf langsamere oder mittelschnelle Kompositionen. Diese sind aber durchaus mächtig und brachial, da die Saiteninstrumente einen sehr kraftvollen Klang besitzen und sich die tieftönigen Riffs gerne wie ein unüberwindbarer Wall auftun. Raven Throne versteht es aber auch ebenso, mit schnellen Passagen und treibenden Rhythmen die Nackenmuskulatur dezent in Bewegung zu halten.
Eternal, Dark ist ein überaus gutes Album, welches seinem Namen voll und ganz gerecht wird. Kalt und düster ist es, durchzogen von herrlichen Melodiesträngen und Harmonien, gepaart mit leichter Rohheit und dem gewissen Etwas an Härte. Eternal, Dark besitzt keinerlei Schwachpunkte, sofern man sich nicht daran stößt, dass das Album fünf Instrumentalstücke besitzt, von denen vier direkt aufeinander folgen. Die Instrumentalstücke sind allerdings sehr gut inszeniert und gespielt, weshalb sie eine sehr dichte und ergreifende Atmosphäre erzeugen. Eternal, Dark ist ein Album, welches von Durchgang zu Durchgang besser wird. Es gibt sehr viel zu entdecken, gerade wenn man ein Ohr für die Saiteninstrumente hat. Somit ist Eternal, Dark für mich ein echter Höhepunkt im schwarzmusikalischen Untergrund 2010!
9 von 10 Punkten, hateful-metal.de
Diesen Artikel haben wir am 04.12.2012 in unseren Katalog aufgenommen.