Ist der deutsche Black Metal wieder auf der richtigen Spur? Das will ich doch meinen, wenn ich mir die zweite Veröffentlichung der Niedersachsen so anhöre. Geboten wird bösartiger und vergorener Black Metal.
Eine gewisse, aber durchaus passende krelle Stumpfheit ist im Laufe der 47 Minuten zu verzeichnen, die dem Hörer wie ein Faustschlag eines räudigen Bastards ins Gesicht schlägt. Die Produktion ist äußerst passabel, bringt sämtliche Instrumente zur Geltung und klingt dabei kein bisschen künstlich. Siechenheim legen bei ihrer Musik keine neuen Geschwindigkeitsrekorde vor, sondern bieten neben schnellen Passagen auch viele Midtempo - Parts, die den Songs eine düstere und räudige Atmosphäre verleihen. Und mit räudig meine ich, dass der Black Metal Ursprungsgedanke hier an dieser Stelle seine Wirkung in vollster Weise ausgeschöpft hat und sich gegen jedes Trendgehabe oder Toleranz stellt. In Punkto Songwriting lassen die Hannoveraner ebenfalls nichts anbrennen. Die Songs bewegen sich alle etwa auf dem gleichen Niveau, wirken durchdacht und setzen sich nach einigen Durchgängen in den Gehörgängen fest.
Besonders viele Freunde machen neben den keifenden Vocals auch die klar gesungen Passagen und die mitunter sehr amüsanten und mit viel schwarzen Humor bestückten Zwischensprachsamples. Die Beiträge von Siechenheim sind für Freunde der garstigen Black Metal Fraktion nahezu uneingeschränkt empfehlenswert. Wer rein hören möchte, kann dies hier tun: http://www.youtube.com/watch?v=3h0HUaofyAA
Fazit: Böser authentischer Black Metal ohne Keyboards oder progressive Anwandlungen – hier ist der Name Programm!
Tracklist
01. Intro 01:08
02. Hass 03:28
03. Martyrium 05:11
04. Ewigkeit 05:37
05. Naturgesetz 06:00
06. Weiss 05:45
07. Tot 04:54
08. Absurd 04:45
09. Weltenbrand 05:29
10. Lost Wisdom (Cover) 05:00
11. Outro 00:28
[Quelle: Sturmglanz]
Diesen Artikel haben wir am 20.08.2013 in unseren Katalog aufgenommen.