Die neue CD der forest black metaler aus Tschechien.
Die Tschechen Trollech gelten ja in der Szene als absoluter Geheimtipp. Dass aus Pilsen nicht nur leckerer Gerstensaft kommt beweisen uns die Schwarzheimer Asura (bass, screams & keys), Throllmas (guit, mandoline, voc & choirs), Morbivod (guit, acoustic guit, screams & choirs) und Sheafraidh (drums). Seit 1999 werkeln die Tschechen nun zusammen und bis dato hat man fünf amtliche Krachmacher veröffentlicht. Langstreich Nummer 6 wird steht nun parat und nennt sich „Jasmus“. Freunde des unterwanderten Black Metal sollten hier sich nicht lange bitten und sich schon mal auf den Weg in den nächsten Plattenladen machen.
Recht wild und schräg beginnt man mit „Moudrost kováre“. Zuerst wird etwas melodischer eingeläutet, doch dann tanzen die Trolle rund ums Feuer im guten Black Metal Stahl Geschretter und dabei kreischt man sich an und ab einen Ast ab. Klingt sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch etwas witzig und deshalb kann man dies so locker stehen bleiben. Für meinen Teil hätte man etwas mehr auf die harschen Screams und Growls beschränken können. Die klingen sehr hinterlistig und auch gut und kräftig. Dennoch gute Nummer für den Genre Fan.
„Královský jezdec“ beginnt schon fast 80er Metal lastig, aber nicht etwas Venom oder so, nein viel melodischer und fast schon Maiden lastig. Doch nach dieser Einführung in das Stück zersäbelt man diese Roots und schrettert und bolzt wieder gewaltiger im Black Folk Metal der melodischen Art. Hier kommt die Truppe sehr gut rüber weil man auf die hohen Screams gänzlich verzichtet. Eisige temperierte Winde blasen uns die Jungs hier um die Ohren. Glanzvolle Stück, das sehr weitschichtig klingt. Nicht zu stupide, aber auch nicht zu weitläufig gut und sauber auf einen Konsens gebracht und das Endergebnis klingt sehr gut und farbenbunt. Der Mittelteil wurde etwas melancholischer und verhaltener eingesetzt und wertet den Song um Ecken auf, doch zum Ende hin wird wieder kräftigst gebolzt was das Zeug hergibt.
Von Beginn an auf die Zwölf steuert man mit „Podkovy“. Hier kommen wieder die schrägen Screams zum Einsatz und die klingen sehr leidend, bevor sie immer wieder von den harschen Shouts unterdrückt werden. Menschenverachtende Klänge fördert man hier zu Tage und dieses Black Metal Blast Gewitter versetzt man immer wieder mit etlichen Bretterparts aus dem Death/Thrash Bereich. Gute Erweiterung des Stücks muss man schon sagen.
Deutlich dunkler und astreiner im Schwarzwurzel Metal angesiedelt ist nun „Brnení“. Etwas simplere Kost wird uns hier an sechster Stelle geboten. Macht aber nichts denn mit einer dunklen, sadistischen Freude wird uns hier Schwarzheimer Blast Beat Gewitter um die Ohren gepfeffert das es eine Freude ist. Lediglich die Vocals kommen in den klaren Passagen etwas mehr folkiger, als auch Pagan lastiger rüber.
Nach all den flotten Einführungen in die Vorgängerstücke stimmt man „Strom kolobehu“ etwas ruhiger und sanfter an. Schallt sehr folkloristisch, aber auch verhaltener mit hymnischen Nachwehen. Sehr trauriger, dunkles, tiefgründiges Instrumental, welches eine willkommene Ruhepause bietet.
Die braucht man nämlich, denn gleich vom Fleck weg rattert im fiesen Style „Do vezení“ daher. Kleinere russische Folklore Einflüsse a la Arkona machen sich hier bemerkbar. Was auch an dem melodischen Geschretter liegt und selbiges klingt fast wie eine BalalaikaFür meinen Teil die stärkste Nummer, als auch facettenreichste Nummer auf dem Album. Gute, ausgewogene Mischung aus Black Metal und folkloristischen Klängen, die man reichlich ausgeschmückt hat. Besonderen Anreiz bieten hier immer wieder die tiefen Chorvocals und diese kommen nicht zu knapp im Refrainteil immer wieder zum Einsatz.
„Osvobození“ wird einmal mehr ruhiger eingeführt. Doch nicht akustisch oder folkloristisch, nein im rauesten Stile, der melancholischen tief geschwärzten Art. Weiter geht es hier einmal mehr etwas folkloristischer und melodischer. Recht speediges Tempo das hier eingeschlagen wird und etwas shakiger klingt. Die Burschen laden hier einmal mehr ein sich komplett zu den Klängen gehen zu lassen und das fällt einem bei diesem Gebräu sicher nicht schwer.
Sehr Filmmusik reif im dunklen Stile wird nun der Rausschmeißer „Jasmuz u¸ spí“ im eher fast schon Synthy Style begonnen. Schafft ein sehr konträres Klangbild zu allem was man bis dato uns vorgetragen hat. Nach gut einer Minute werden aber noch einmal Nägel mit Köpfen gemacht und die Tschechen jagen noch einmal alles in die alles vernichtende Schlacht und das ist ein guter Schlussstrich den die Jungs hier ziehen.
Fazit: Black Metal und Folk Metal treffen hier gekonnt aufeinander und die Burschen haben es geschafft gekonnt beide Linien genussvoll zu verbinden. Rau, messerscharf mit eisigem Wind bläst man quer durch Gemüsegarten und bis auf eine Ruhephase bietet man Material zum kompletten Ausflippen.
Diesen Artikel haben wir am 18.09.2013 in unseren Katalog aufgenommen.